Ole Schruhl, aus York im alten Land, fährt seit Jahren BMX-Race für den hiesigen Verein Funsports Zeven e.V.!
Anfänger oder Lizenzer unter dem Dach des Radsportverbandes sind die Klassen, zwischen welchen sich der Sportler entscheiden kann.
Die Anfängerklasse ist dem Breitensport dienlich und der BMX’er kann sich orientieren, ob die Sportart das Richtige für Ihn ist.
In der Lizenzklasse ist das Leistungs-Niveau definitiv höher und genau für diese hatte sich Schruhl recht früh entschieden.
Hier ist das Ziel fast aller Sportler die Teilnahme an den olympischen Spielen.
Den Titel des Deutscher Vizemeisters konnte Schruhl bereits erkämpfen. Am Ende der Saison 2016 musste sich Schruhl entscheiden:
Locker weiter den BMX-Racesport in der 17+ Klasse weiterführen, oder in die Junior Men Klasse einsteigen, welche sich im obersten Leistungsniveau bewegt.
Jetzt Anfang 2017 ist die Entscheidung gefallen und Ole Schruhl löste die Lizenz in der Junior Men-Klasse. Die Klasse, in der die Bundestrainer auch für die nächsten olympischen Spiele, die Kadersportler sichten. Wir befragten Schruhl, wie diese Entwicklung zu Stande kam:

Ole, schildere doch mal kurz deinen Weg in Sachen BMX bis heute:

Eigentlich fahre ich schon seit ich denken kann BMX, seit acht Jahren um genau zu sein. Dazu gekommen bin ich durch meinen Papa der früher schon BMX gefahren ist. Am Anfang sind wir in Zeven auf unserer selbstgebauten Bahn nur zum Spaß gefahren. Bis wir uns dann entschieden am ersten Nordcup Rennen teilzunehmen, seitdem habe ich nie die Lust am BMX verloren und bin immer am Ball geblieben. So habe ich mich immer weiter hochgearbeitet und fahre seit 4 Jahren auch in der Bundesliga und auch auf Internationalen Rennen.

Was waren Deine größten Erlebnisse und Erfolge bisher?:

Mein größter Erfolg für mich persönlich bis jetzt war definitiv der Titel des Deutschen Vizemeisters 2014. Aber auch im letzten Jahr habe ich einen sehr guten dritten Platz in der Gesamtwertung der Bundesliga belegt. Dazu kommen noch zwei Norddeutsche Meistertitel und mehrere Nordcup Siege.

Was ist das Z-Team, in welchem Du fährst – warum fährst Du in diesem Team?:

Das Z-Team gibt es jetzt sei drei Jahren und ist entstanden aus vier Fahrern aus Zeven, die sich dazu entschlossen hatten mehr BMX zu fahren als einfach auf unserer Bahn, sondern zu allen Bundesliga Rennen gefahren sind und zusammen auch auf den meisten Internationalen Rennen waren. Ich fahre im Team, da es zusammen immer mehr Spaß macht und es einfach cooler ist als Team aufzutreten. Man puscht sich gegenseitig zu besseren Leistungen und kriegt auch Rückendeckung von den anderen wenn es mal nicht so gut läuft.

Wie oft trainierst Du in der Woche?:

Ich versuche je nach dem wie es die Zeit erlaubt zumindest 3-4 mal die Woche zu trainieren. Im BMX ist es so das im Winter eigentlich die Zeit ist wo man trainiert, da im Sommer meistens nur regeneratives Training betrieben wird, das liegt daran, dass dann so gut wie jedes Wochenende ein Rennen ist und man sich in der Woche nicht auch noch auspowern kann.

Wie hast Du Dich auf die kommende Saison vorbereitet?:

Wie gesagt habe ich seit Oktober sehr viel trainiert, in Anbetracht dessen, das ich ja dieses Jahr in die Junior Man Klasse aufsteige, noch weit mehr als die letzten Jahre. Ich will ja schließlich auch gut mitfahren und zeigen das ich es verdient habe in dieser Klasse zu fahren.Oftmals ist es sehr schwer sich zu motivieren jeden Tag wieder langweiliges Krafttraining zu machen, aber ich habe dann immer die Saison vor Augen und sage mir „wenn du jetzt nicht trainierst war alles davor auch schon umsonst“. Das klappt meistens.

Wie fühlt es sich an von einem 8 Meter Starthügel mit acht BMX’ern und knapp 70 Stundenkilometer auf einen 12 Meter langen Absprung zu zurasen?:

Es ist unglaublich gruselig. Und oft frage ich mich warum ich das überhaupt mache, aber wenn man dann durch die Luft fliegt ist das das geilste Gefühl was es gibt. Eigentlich ist es auch nur Kopfsache, man muss auch mal seinen Kopf ausmachen und einfach machen, auch wenn das schwer ist.

Was geht einem vor dem Start durch den Kopf, wenn man im Junior Men Fahrerfeld steht?:

Genau kann ich das ja noch nicht sagen, da das erste Rennen ja erst in einer Woche ist. Aber wenn ich jetzt an diesen Tag denke habe ich schon ein Gefühl im Bauch wie im Fahrstuhl. Dann mag ich daran daran denken wie aufgeregt ich kurz vor dem Rennen sein werden. Aber gleichzeitig bin ich unglaublich Stolz endlich zu den „Profis“ zu gehören, so oft habe ich zugeguckt und war einfach beeindruckt und jetzt fahre ich da selber mit, unbeschreibliches Gefühl.

Was sind Deine weiteren Ziele in diesem Sport?:

Natürlich auf diesem neuen Level erstmal Erfahrung sammeln. Aber auf lange Sicht hoffe ich schon das ich Fuß fassen kann und es schaffe irgendwann zu den Besten zu gehören. Mein Ziel von dem ich schon immer geträumt habe ist bei den Olympischen Spielen teilzunehmen, bis dahin ist es aber noch ein sehr langer Weg, den ich aber hoffe gehen zu können.

Fotos: Schruhl Siegerehrung, Schruhl im Sprung, Z-Team Ray Puschert, Ole Schruhl, Noah Adam, Tjark Peetz, Basti Nötzel