Am Samstag-Morgen regnete es in Strömen, als die Teilnehmer auf der BMX-Strecke des Funsports Zeven e.v. anreisten.
Neben den „locals“ vom BMX Bunch Zeven hatten sich auch viele auswertige BMX’er zu diesem Trainingshighlight angemeldet.
Trotz des schlechten Wetters konnte man umgehend in den Hallen des Fördervereins BMX Nord e.V. mit Sprints starten,
nachdem man im Vereinsheim des hiesigen Vereines eine kurze Kennlernrunde veranstaltete.
Marco Ulrich hatte vom Förderverein BMX-Nord e.V. dieses Wochenende mit Weltmeister Maik Baier organisiert.
Morgens in Hamburg gelandet, wurde der Ausnahmeathlet direkt zum BMX-Track nach Zeven-Aspe geshuttelt.
Maik Baier ist beruflich mittlerweile Industriemechaniker und lebt in Walheim. Aufgrund des Sports wurde seine Ausbildung
von üblicherweise drei Jahren von seinem Ausbildungsbetrieb Daimler-Benz, Berufsschule sowie Industrie- und Handelskammer auf fünf Jahre gestreckt.
Mit seinem Sport begann er 1996, 2008 wechselte er für einige Zeit zum Olympiastützpunkt nach Cottbus.
Er startet für den Motorsportclub Bönnigheim und gehörte dem BMX Air Team an. 2003 und 2005 war er deutscher Juniorenmeister.
Erste internationale Meisterschaft bei den Männern wurden die Weltmeisterschaften 2008 in Taiyuan,
wo er im Einzel im Vorlauf ausschied. Ein Jahr später erreichte Baier bei den Europameisterschaften in Fredericia
mit Rang fünf im Einzel sein bislang bestes internationales Ergebnis. In der Europawertung des Jahres lag er auf dem zweiten Rang.
2011 wurde er zunächst in Haaksbergen bei den Europameisterschaften 21., dann bei den Weltmeisterschaften in Kopenhagen 39.
2011 und 2012 wurde er zudem deutscher Vizemeister im Einzel. Weniger erfolgreich verliefen die Europameisterschaften 2012 in Orléans,
bei denen Baier 63. wurde. Er ist für die Olympischen Sommerspiele 2012 in London qualifiziert und liegt zur Zeit der Spiele
in der internationalen Rangliste auf dem 57. Platz, zwei Jahre zuvor war er noch 100.
Mit seinem damaligen Mannschaftskollegen Luis Brethauer war er der erste deutsche Olympiateilnehmer im BMX-Radsport.
In 2019 gelang dem wohl bisher besten deutschen BMX-Racesportler endlich der Coup und er gewann den Weltmeistertitel im belgischen Zolder.
Am Samstag Mittag startete dann für die jüngeren Teilnehmer eine Autogramm- und Fotosession. Parallel gab es eine hochinteressante Frage/Antwort-Runde
mit dem „BMX-Star“, welcher äußerst sympathisch agierte und ausführte.
Über die tatsächliche Trainingsintensität eines professionellen BMX-Sportlers waren die Eltern und der Nachwuchs überrascht.
Nach dem Mittag kam die Sonne durch und neben Starts wurde auch die Fahrtechnik des BMX-Racesports noch einmal explizit vermittelt.
Am späten Nachmittag wurde dann die erste, jüngere Gruppe aus dem Traninglager verabschiedet.
Alle Trainingsteilnehmer und derer Eltern waren glücklich über diese Chance des Trainingshighlights in Zeven.
Leider aber auch gleichermaßen verärgert über die matschige und fast unfahrbare Zuwegung zur BMX-Sportanlage in Zeven-Aspe.
Am Sonntag folgte dann in den frühen Morgenstunden die Gruppe der Sportler ab 12 Jahren zum Trainingstag.
Das Wetter zeigte sich von vornherein viel besser, trotzdem startete man erneut in den Hallen, da die
Voraussetzungen dort einfach einzigartig sind. Auch wurde die fast fertige Halle mit dem Indoor-Racetrack
auf diesem Wege das erste Mal der „norddeutschen BMX-Öffentlichkeit“ präsentiert. Alle waren sich einig, dass genau diese
Wintertrainingsoption der BMX-Norden unbedingt benötigt. Das Interesse war groß und Buchungstermine für die Hallen
wurden sofort von Nachbarvereinen erfragt.
Auf dem Gelände gibt es ja auch noch einen großen unbebauten Teil und auch hier darf man auf die Planungen des Fördervereins
BMX-Nord e.V. gespannt sein.